IFG München Institut für Glücksforschung
Die Nr. 1 der aktuellen Glückswissenschaft
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Glücksforschung
und Positive Psychologie
Archiv
Ein glücklicherer Mensch zu werden und glücklicheres Leben zu haben ist selbst
machbar, und zwar bei jeder sich bietenden Gelegenheit, wann, wie oft und wo immer Sie wollen.
Alles was Sie dazu brauchen ist das auf Wissenschaft und Forschung beruhende Wissen, Know-how und praktische Glücksprogramm bei der Hand zu haben, zu wissen wie's geht und dann
das Richtige im täglichen Leben wirklich öfter zu tun.
Die weltweit unübertroffen beste, weil natürliche, einfachste und erfolgreichste Methode um dauerhaft glücklicher zu werden verdanken wir William Fleeson, Professor an der Wake Forest University, der für seine bahnbrechende Arbeit mit dem Innovation Prize by the Society for Personality and Social Psychology ausgezeichnet wurde.
In seiner Studie steigerte er flugs das Glück und Wohlbefinden seiner
Teilnehmer mit einer Steigungsrate von mindestens 0,20, durchschnittlich 0,66, bis zu 1,00 βs (betas).
Das ist das beste Ergebnis, das bisher erreicht wurde, um nicht zu sagen:
„sensationell viel.“ Am meisten profitierten dabei diejenigen davon, die vorher
„nicht so glücklich“ oder „leicht unglücklich“ waren. Die Ergebnisse seiner
Pionier-Arbeit wurden 2006 von Murray McNiel bestätigt und erweitert (Siehe
auch Schutte, 2003; Heller, 2007; McNiel, 2009; Fleeson, 2009; 2010; Zelenski, 2012,
2013; Wilt, 2012.)
In einer japanischen
Glücksstudie mit 109 Studentinnen vom Kobe College, Japan wurden
die so eben genannten Erfolge von Sonja Lyubomirsky im September 2006 zum ersten
Mal bestätigt und erweitert (Siehe die Grafik hier links.), sowie in zwei
amerikanischen Glücksstudien 2006 und 2007 zum zweiten und dritten Mal (Siehe
die Grafiken hier rechts.), in einer Schweizer
Studie (Hilpert, 2008) im Oktober 2008 zum vierten und in zwei kanadischen und amerikanischen Glücksstudien im Mai und Dezember 2009 zum fünften und sechsten Mal bestätigt und erweitert (van Asseldonk, 2009, Sheldon, 2009. Siehe die Grafik hier unten links.) Wie bei jedem
wissenschaftlichen Durchbruch und Fortschritt geht es jetzt Schlag auf Schlag, und die Glückswissenschaft boomt.
Im täglichen Leben hat man dadurch nicht nur bessere Chancen beim anderen Geschlecht wie bessere Chancen neue Bekanntschaften zu machen und mehr beruflichen, privaten oder
familiären Erfolg, sondern verbessert damit auch seine Gesundheit,
intimen Beziehungen und erhöht seine Chancen länger
zu leben. Nebenbei bemerkt kann es sogar auf jene abfärben, die momentan in schlechter Stimmung zu versinken drohen. ... mehr.
Warnung! Ein Glückstagebuch zu führen ist nicht nur
überflüssig und nutzlos, sondern direkt kontraproduktiv und gesundheitsschädlich.
Wer
ein Glückstagebuch führt um glücklicher zu werden behindert sich selbst daran ein glücklicherer Mensch
zu werden. Entgegen den in Deutschland weit verbreiteten hohlen Behauptungen und
in die Irre führenden Glücksempfehlungen des:
TV-Komikers Eckart von Hirschhausen in seinem Buch: „GLÜCK kommt selten allein ...“, Seite 232 bis 235,
in seinem „Ratgeber-Artikel“ in der
Bild-Zeitung,
in seinem neuesten Büchlein (128 Seiten, Okt. 2009): „Mein Glück kommt selten allein ...: Tagebuch: Glück kommt
mit deinem persönlichen Glücks-Tagebuch!“, Zitat: „Vor Ihnen liegt ein Glückstagebuch, das Ihr Leben verändern kann. Etwas
bescheidener: Vor Ihnen liegt ein Tagebuch, das Sie verändern können. Es ist
eine Einladung, Ihrem Glück auf die Schliche zu kommen - mit Hilfe von Übungen,
Zitaten, Witzen und Anregungen für jeden Tag. Glück ist kein Schicksal, sondern
die Summe unserer täglichen Gedanken und Handlungen, halten Sie also Ihre
kleinen Glücksmomente fest. Denn Glück ist eine Frage der Übung, nur meistens
üben wir das Falsche.“, und seiner
„Glücksbox: Mein Glück kommt selten allein ...“, Glücksbox mit Tagebuch, Postkartenset, Tasse, Tee und CD in Einsteckhülle,
warnt
die in Fachkreisen international hoch angesehene Glücksforscherin Sonja Lyubomirsky und das IFG München
aufgrund mehrerer, seit Jahren bekannter Studienergebnisse, ausdrücklich davor, ein Glückstagebuch zu führen.
Wer ein Glückstagebuch führt und seine erfreulichsten Erlebnisse systematisch
organisiert, Schritt für Schritt analysiert und feinsäuberlich in ihre Bestandteile zerlegt, nimmt ihnen ihren natürlichen Reiz, Zauber, Schönheit,
Überraschungseffekt, die freudige Erregung, degradiert sie zu gewöhnlichen
Erlebnissen und ist im Vergleich zu denjenigen, die sie nur täglich 8
Minuten lang, absichtlich noch einmal in ihren Gedanken ablaufen lassen,
vier Wochen später deshalb
unzufriedener, unglücklicher, fühlt sich gesundheitlich schlechter und
empfindet auch noch mehr Schmerzen (Wood, 2003, Wilson und Gilbert 2003,
Burton und King, 2004, Gable, 2004, Wilson,
2005, Lyubomirsky, 2006b).
Viel einfacher, auf Dauer nützlicher und erfolgreicher
ist es deshalb, wenn Sie Ihre tagsüber erlebten schönsten Erlebnisse
absichtlich täglich noch einmal 8 Minuten lang in Ihren Gedanken ablaufen lassen,
statt ein Glückstagebuch zu führen. ... mehr.
Die „happy Spotlight“-Wirkung der guten Stimmung
Guter
Stimmung zu sein lenkt wie ein Scheinwerfer unsere Aufmerksamkeit in ihrer ersten
Orientierungsphase 5 bis 20 Millisekunden schneller auf alles möglich
Belohnende. „Das Glück ist oft zum Greifen nah, man muss es nur sehen.“,
sagt ein altes Sprichwort. Wer gutgelaunt ist nimmt mögliche Belohnungshappen schneller wahr.
Dass unsere Stimmung den Rahmen und das Ablaufschema für unsere Gedanken
setzt, ist nicht nur unter Psychiatern, Psychotherapeuten und Psychologen
altbekannt. Sie ist zuerst da, hat die stärkste Motivationskraft und lenkt alles, was danach in
unserem Gehirn abläuft (Damasio, 1995).
Amerikanische Glücksforscher fanden jetzt heraus, dass gute Stimmung
zu haben
uns von vornherein aufmerksamer für alle möglichen Belohnungshappen — gleich
welcher Art — macht. Von vornherein aufmerksamer für alle möglichen Belohnungshappen
zu sein nützt unserem folgenden Wollen, „Denken“, Bewerten (Beurteilen),
Wählen, Entscheiden, „Rangehen“ und abschließenden Beschaffen der Belohnungshappen.
Die Glücksforscher entdeckten 2007 zum ersten Mal:
1. in ihrer ersten, 7-tägigen Piepser-Studie, bei der ihre 95 Versuchsteilnehmer in ihrem
Alltag, sechs Mal täglich, zwischen 10:00 Uhr und 22:00 Uhr, über ihren Palmtop handheld Computer zufällig angepiepst wurden, dass ihre momentan gute Stimmung am besten ihre — mehrere Wochen vorher in einem
Tüpfelchen-der-Aufmerksamkeit-Wörter-Sondierungs-Reaktionszeit-Test (Dot Probe Task) festgestellte — selektiv
schnellere Aufmerksamkeit auf Belohnungswörter wie „Sieg“, „Erfolg“, „Spaß“,
„Glück“, „sexy“, „Vergnügen“, „Lob“, „Geschenke“ und „Kuss“ vorhersagen konnte (β = 0,27), ihre im Alltag empfundene, momentan schlechte Stimmung aber überhaupt nicht (β = 0,01, statistisch
unbedeutende Nullwirkung.)
2. In ihren zweiten bis fünften Studien bestätigten sie, dass die 5 bis 20 Millisekunden schnellere „happy Spotlight“-Wirkung der guten Stimmung über verschiedene Stimmungsmanipulationen hinweg wie Erinnerung an ein schönes oder schlimmes Erlebnis, skizzenhaft angeleitete Vorstellungen oder Hören heiterer oder trauriger Musik, allgemeingültig ist und präzise ursächlich nur
mit belohnenden Informationen — nicht aber mit allgemein angenehmen, aber nicht belohnenden wie das Wort „weise“, ganz zu schweigen von unangenehmen Informationen — zusammenhängt.
Ihre Ergebnisse erweitern zum ersten Mal das eingangs erwähnte Wissen über den untrennbar engen Zusammenhang zwischen unserer empfundenen Stimmung und wie und was wir denken, um die nützliche Folge der „happy Spotlight“-Wirkung guter Stimmung für unsere Aufmerksamkeit auf mögliche Belohnungshappen, egal welcher Art (Maya, 2007). ... mehr.
(East Lansing, USA) Heiraten macht im Durchschnitt fast nicht dauerhaft zufriedener. Nur ein Drittel der Jungverheirateten wird und bleibt nach seiner Hochzeit mindestens 5 Jahre lang dauerhaft zufriedener, zwei Drittel leider nicht.
Zu heiraten macht nicht jeden glücklicher. Entgegen der
auf einen Irrweg führenden Glücksempfehlung des Psychologieprofessors Martin Seligman:
„Heiraten Sie, und Sie werden glücklicher.“, macht zu heiraten — auf einer
11-Punkte-Skala, die von 0 („ganz und gar unzufrieden“) bis 10 („ganz und gar
zufrieden“) Punkte reicht — im Durchschnitt gerade mal um 0,1 Punkte
zufriedener, als man fünf Jahre vor der Hochzeit schon war.
Zu diesem überraschenden, aber sicheren Ergebnis kommt ein Team
internationaler Glücksforscher, nachdem es in seiner 11-jährigen Langzeitstudie das Datenmaterial (1984 bis 1995) des Sozio-ökonomischen Panels des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Berlin, an dem mehr als 24.000 Personen hinsichtlich des Verlaufs der Zufriedenheit mit ihrem Leben von 1.761 Jungverheirateten fünf Jahre vor, im Hochzeitsjahr und fünf Jahre danach,
sehr genau untersucht hatte.
Beim Sozio-ökonomischen Panel werden jedes Jahr ein und dieselben Personen befragt. So lassen sich Lebens- und
Zufriedenheitsverläufe, im Vergleich zu sich selbst, über viele Jahre hinweg verfolgen. Auf der
Basis seines weltweit einzigartig guten Datenmaterials entstand so ein sehr genaues, 11-jähriges Verlaufmuster der Zufriedenheit mit ihrem Leben von 1.761 Jungverheirateten durch einen „Vorher-Nachher“-Vergleich
mit sich selbst, fünf Jahre vor, fünf Jahre nach und im Jahr ihrer Heirat. Die
Glaubwürdigkeit der Forschungsergebnisse ist deshalb äußerst hoch.
Die
Grafik zeigt beispielsweise den Verlauf der Zufriedenheit von 235 Frauen vier
Jahre vor (Jahr — 4), im Hochzeitsjahr (Jahr 0) und vier Jahre nach ihrer Heirat
(Jahr 4). Die Sternchen (*) bei den fünf Jahren — 2, — 1, 0, 1 und 2
kennzeichnen die Jahre, in denen sie im Vergleich zu sich selbst
statistisch bedeutsam zufriedener mit ihrem Leben waren. Wie wir aus der Grafik
außerdem sehen können, waren sie drei Jahre nach ihrer Hochzeit fast wieder so zufrieden, wie sie es
bereits drei Jahre davor schon waren.
Die anfangs erwähnte Glücksempfehlung von Martin Seligman: „Heiraten Sie, und Sie werden glücklicher.“ ist also nichts weiter als dummes Straßengeschwätz. Wie jeder, der auch nur ein bisschen Statistik gelernt hat, weiß, ist die Schlussfolgerung: „Post hoc, ergo propter hoc.“, im konkreten Fall: „Nach der Heirat glücklicher, deshalb wegen
der Heirat glücklicher.“, nichts weiter als ein stümperhafter Trugschluss und dummes
Straßengeschwätz.
In Wirklichkeit sind Verheiratete bereits fünf Jahre vor (nicht wegen) ihrer Heirat 0,3 Punkte zufriedener als Otto Normalverbraucher, und nach der Hochzeit gibt es unter ihnen von Mensch zu Mensch sehr große Unterschiede:
a) Ein Drittel (35 Prozent) wird nach der Hochzeit mindestens fünf Jahre lang
dauerhaft zufriedener mit seinem Leben,
b) ein Drittel überhaupt nicht (Nullwirkung der Heirat), und
c) ein Drittel wird sogar unzufriedener (Lucas, 2003),
wie in der folgenden Grafik der Vergleich zwischen diesen drei Gruppen zeigt:
Daten und Copyright © Juni 2009 by Ed Diener und Bernd Hornung, IFG München
Die folgenden zwei Grafiken zeigen, nur zur Ergänzung, den
Unterschied in der Zufriedenheit mit ihrem Leben von verheiratet Gebliebenen und
Geschiedenen 4 bis zu 10 Jahre vor, in ihrem Hochzeitsjahr (= Jahr 0) und vier
bis zu 10 Jahre nach ihrer Hochzeit (Lucas, 2005):
Die Zeit heilt nicht alle Wunden, und man kann sich nicht an alles gewöhnen
„Zeit heilt Wunden.“ und „Man kann sich an alles gewöhnen.“, sagen zwei
schöne, deutsche Sprichwörter, die uns trösten wollen, aber leider nicht wahr
sind. Wir können uns nicht an alles gewöhnen, und die Zeit heilt nicht alle
Wunden. Schwere Verluste können den angeblich fix angeborenen Happiness Set point
lang anhaltend über Jahre, Jahrzehnte nach unten drücken.
Seit anno 1971 glauben und behaupten fast alle Psychologen, dass
große — erfreuliche oder belastende — Lebensereignisse keine lang anhaltenden
Wirkungen auf unser Glück und Wohlbefinden hätten. Sie glauben, dass alle
Menschen sich schnell, unweigerlich und vollkommen an ihre neuen Lebensumstände
gewöhnen und ihr Glücksniveau deshalb langfristig stabil ist, auch wenn es für
kurze Zeit mal rauf und runter schwankt: „Eine Scheidung bringt zwar eine Zeit
lang große Umbrüche mit sich, unser Glück kehrt aber schnell, unweigerlich und
vollkommen wieder auf sein
ursprüngliches Glücksniveau zurück, das heißt auf seinen Happiness
Set point.“, behaupten sie, weil sie an den weit verbreiteten Glücksmythos vom angeblich
fix angeborenen Happiness Set point glauben.
2007 haben amerikanische Glücksforscher jedoch das 21-jährige Datenmaterial des DIW Berlin und 14-jährige des BHPS
(London) zum ersten Mal hinsichtlich der angeblich schnellen Gewöhnung an neue
Lebensumstände empirisch streng überprüft. Im krassen Gegensatz zum Glücksmythos
vom Happiness Set point kommen sie zu dem Schluss: „Unser Glücksniveau ist nicht
fix angeboren. Obwohl es zu 50 Prozent genetisch veranlagt und auf lange Sicht
ziemlich stabil ist, kann es sich ändern und jahrelang anhaltend nach unten gedrückt werden. Schwere Verluste wie Arbeitslosigkeit oder chronische (Schwer-) Behinderung können zählen und lang anhaltend
eine Rolle spielen. Wir können uns nicht an alles gewöhnen, und die Zeit heilt nicht alle Wunden.“ (Lucas, 2005, 2007, 2008):
Verlauf der Zufriedenheit mit ihrem Leben von 100 Prozent amtlich schwerbehinderten
Deutschen:
2 Jahre vor, in ihrem Schicksalsjahr und bis zu 5 Jahre danach
Quelle: Lucas, 2007; Daten von Ed Diener, aus seinem Vortrag vor den Vereinten Nationen,
UN Development Program, New York, am 8. Oktober 2008
Allerdings gibt es dabei von Mensch zu Mensch sehr große
Unterschiede: „In Ehen die letztendlich geschieden wurden, nahm das Glücksniveau
von Jahr zu Jahr ständig ab. Nachdem sie schließlich geschieden waren, stieg es
anfangs zwar wieder an, kehrte aber nie wieder ganz auf das Glücksniveau zurück,
das sie bereits fünf Jahre vor ihrer Heirat gehabt hatten. Eine Scheidung
verringert im Schnitt die Zufriedenheit mit dem Leben, auch nachdem der erste
Schmerz längst vorbei ist. Die Freuden des Verheiratetseins dauern im Schnitt
gerade mal zwei Jahre, die Narben der Scheidung können aber jahrelang anhalten. Manche Geschiedene waren allerdings nach ihrer Scheidung sofort zufriedener, als vor ihrer Hochzeit.
Die in weltweit mehr als 200 Studien wiederholt bewiesene geringere Zufriedenheit der Geschiedenen mit ihrem Leben hat seine drei Ursachen darin, dass sie:
1. bereits vor ihrer Heirat unzufriedener waren als diejenigen,
die heiraten und dann zusammen bleiben werden,
2. während ihrer Ehe ständig unzufriedener mit ihrem Leben waren als sie, und
3. den lang anhaltenden Folgen ihrer Scheidung,
wie der Vergleich der Zufriedenheitsverläufe von verheiratet Gebliebenen und Geschiedenen fünf Jahre vor (Jahr — 5), im Hochzeits- oder Scheidungsjahr (Jahr 0) und fünf Jahre danach (Jahr 5) zeigt:
Copyright © 2006 by Ed Diener
und Bernd Hornung, IFG München
Männer (aber nicht Frauen), die zum ersten Mal in ihrem Leben arbeitslos
wurden, kehren im Schnitt nie wieder komplett auf das Zufriedenheitsniveau zurück, das
sie zwei oder mehr Jahre vor ihrer amtlichen Arbeitslosmeldung hatten, selbst
Jahre nachdem sie wieder eine neue Arbeit gefunden haben (Lucas, 2004, 2005,
2007a, 2007b).
Der unter Psychologen, Psychotherapeuten und Laien gängige, von
unwissenden Journalisten weit verbreitete Glücksmythos vom angeblich fix angeborenen Happiness Set point steckt schwer in der Bredouille.
Niemand braucht ihm aber eine Träne nachzuweinen, weil wir dank eines
australischen Glücksforschers eine bessere, das heißt, eine dem wirklichen Leben
der Menschen naturnähere Theorie des
lebenslangen Verlaufs unseres Glücks und Wohlbefindens haben: Die 2006
verbesserte Dynamische Gleichgewichtstheorie des Glücks. ... mehr.
(Washington, USA) Jetzt ist es amtlich: Liebe und Sex erfreut die Frauen am meisten
Amerikanische Glücksforscher haben unter der Leitung des Nobelpreisträgers und Glücksforschers Daniel Kahneman 909 berufstätige Frauen nach ihren täglich erlebten, erfreulichen Beschäftigungen und Erlebnissen befragt. Dabei verwendeten sie zum ersten Mal die neue „Day Reconstruction Method“ (Tages-Rekonstruktionsmethode). Als Ergebnis ihrer wegweisenden Studie kam die Rangliste der 16 erfreulichsten Erlebnisse und Beschäftigungen der Frauen heraus:
Platz 1: „Intime Beziehungen“,
Platz 2: „Mit Freunden zusammen sein“ und
Platz 3: „Entspannen und Relaxen“.
Auf Platz 14 landete „Hausarbeit“ und war für sie damit immer
noch erfreulicher als „Arbeit“ und „von und zur Arbeit pendeln“, das auf Platz
16 landete und ihr am wenigsten erfreuliches Alltagserlebnis war. Aber auch noch
verblüffend neue und bislang unbekannte oder verkannte Vorlieben der Frauen kamen bei dieser wegweisenden Glücksstudie ans Licht (Kahneman, 2004)
Jennifer Roberts und ihre Kollegen haben bei einer Befragung von
mehr als 15.000 Engländern 2011 herausgefunden, dass Frauen das tägliche Pendeln
von und zur Arbeit vier Mal stärker belastet als Männer. Die größte Belastung
lastet auf Frauen mit Kindern im Vorschulalter. Die verbrachte Zeit in den
Verkehrsmitteln zerrt vier Mal stärker an ihren Nerven als bei Männern mit
Kindern im gleichen Alter. Auch Frauen die einen festen Partner, aber keine
Kinder, haben kommen beim untätig verbrachten Pendeln innerlich kaum zur Ruhe.
Nur weibliche Singles verbringen die Zeit ähnlich entspannt wie ihre männlichen
Kollegen. „Frauen haben mehr Zeitzwänge, deshalb ist das Warten für sie
quälender.“, kommentiert Jennifer Roberts (Roberts, 2011). ... mehr.
(Princeton, USA) „Wären Sie glücklicher, wenn Sie mehr verdienen würden?“
Daniel Kahneman hat 2006 noch einmal die Rohdaten seiner so
eben erwähnten Glücksstudie bezüglich des Zusammenhangs zwischen der Höhe des
Einkommens, der erlebten angenehmen Gefühle, Zufriedenheit mit dem Leben und seiner vermuteten fokussierenden Illusion analysiert.
Dabei kam eindeutig heraus: Mehr emotionales Wohlbefinden durch mehr Geld
zu haben ist eine Illusion.
„Der Glaube, dass ein höheres Einkommen uns glücklicher macht, ist zwar
sehr weit verbreitet, aber stark übertrieben und hauptsächlich eine Illusion.“,
eine Wunschvorstellung.
„Trotz des Studie für Studie wiederholt bewiesen weitläufigen Zusammenhangs zwischen der Höhe des Einkommens und der Zufriedenheit mit dem Leben, sind viele Leute hoch motiviert mehr zu
verdienen. Ihre fokussierende Illusion kann sie zu falschen Zeitaufteilungen verleiten, etwa wenn sie täglich langes Pendeln
von und zur Arbeit oder lange Dienstreisen, über Nacht allein in fremden Städten, in Kauf nehmen (Die zu den am wenigsten erfreulichen
Alltagserlebnissen gehören.) und dafür Freizeit opfern, in der sie mit
ihrem intimen Partner oder Freunden beisammen sein könnten (Die zu den erfreulichsten
Alltagserlebnissen gehören.)“ Siehe hier oben.
Abschließend kündigte Daniel Kahneman an, dass in Folgestudien nicht nur Frauen, sondern Frauen und Männer für einen neuen
„Nationalen Wohlbefindens-Index“ (National Well-Being-Index)
befragt werden. Das IFG München fordert seit 2000 für Deutschland
vergeblich einen neuen Deutschen Wohlbefindens-Index. ... mehr.
(Stanford, USA) Ältere Menschen sind
zufriedener und glücklicher
als jüngere!
Die Ergebnisse dieser Studie
beweisen zum fünften Mal — entgegen der weit verbreiteten Meinung —, dass ältere Menschen sich wohler fühlen und glücklicher sind als jüngere.
Die genaueren Ergebnisse dieser Studie sind, dass:
1. jüngere Menschen mehr unangenehme Gefühle haben als ältere Menschen und
2. dass ältere Menschen länger anhaltende sehr angenehme und kürzere sehr unangenehme Gefühle haben als jüngere und sich deshalb wohler fühlen und glücklicher sind.
...
mehr.
(Chicago, USA) Extravertierte Menschen sind „immer“ (Costa und McCrae, 1980) glücklicher als introvertierte Menschen. Die natürliche Ursache
ihres größeren Glücks ist aber nicht, wie bislang geglaubt, dass sie geselligere
Menschen sind, sondern dass sie reizempfindlicher für Belohnungsreize, gleichgültig welcher Art auch immer sie sind, reagieren.
Seit anno 1980 glaubten fast alle Glückswissenschaftler, dass die
glücklichen Menschen die geselligen Menschen seien. Ganz einfach deshalb, weil weltweit in
Glücksstudie für Glücksstudie immer wieder herauskam, dass gesellige Menschen glücklicher sind als diejenigen, die zurückhaltend, still, schweigsam, in sich gekehrt oder introvertiert sind.
Das eigentliche Glück der Extravertierten ist aber
nicht, dass sie geselligere Menschen sind, sondern dass sie reizempfindlicher für alle (eingebildeten und tatsächlichen) Belohnungsreize jedweder Art sind. Alles Angenehme und Erfreuliche, jeder x-beliebige
Eyecatcher, Blickfang oder Appetitanreger zieht ihre Aufmerksamkeit nicht
nur ungewollt schneller an, sondern sie haftet anschließend auch noch länger an ihnen, als bei Introvertierten. Ihr Gehirn verweilt, automatisch von selbst ablaufend länger bei allem Angenehmen und Erfreulichen, was immer das auch
ist, und sie denken anschließend auch noch länger darüber nach. ... mehr.
(Stanford, USA) Lachen statt koksen! Wenn wir ein lustiges
Comic betrachten ist dieselbe Hirnregion aktiver wie beim Sniffen von Koks. Ein Bilderwitz, über den wir lachen, aktiviert dieselbe Hirnregion, die beim Koksen aktiver ist und den Kokser
„high“ macht.
Dean Dobbs, Professor an der Stanford University, fand als Erster bei Tests mit 16 normal gesunden Versuchsteilnehmern heraus, wie ein guter Witz im Gehirn funktioniert. Er zeigte seinen Studenten ein Comic und scannte währenddessen ihr Gehirn mit einem funktionellen Magnetresonanz-Tomografen (fMRT) ab. Am aktivsten war dabei ihr Nucleus accumbens (Nacc), eine Hirnregion, in der sich unsere freudigen Erwartungen, Vorfreude, Freude und flüchtigen Glücksgefühle fortpflanzen. Haben wir die Pointe des Witzes erkannt, wird der Nacc mit Dopamin überschwemmt, und wir freuen uns und lachen. ... mehr.
(Stanford, USA) Jedes erwartete Glück besteht aus zwei Teilen: Seiner Größe
und der geschätzten Wahrscheinlichkeit, dass es auch wirklich eintreffen wird.
Hirnforscher der Stanford University berichteten 2005 zum ersten Mal über den Gehirnmechanismus, der unser erwartetes Glück berechnet. Dabei scannten die Hirnforscher mit einem Hirn-Scanner (fMRT) die Nervenaktivitäten in den Gehirnen von 14 Studenten ab, während sie Geldgewinne (mehr Geld) — die in ihrer Höhe und Wahrscheinlichkeit schwankten —
bei einem Computer-Spiel gewinnen konnten.
Die Hirnforscher
fanden dabei heraus, dass — wie unter Kennern zu erwarten — ihre Naccs zwar proportional, geradlinig von links unten nach rechts oben, aktiver in Erwartung größerer Gewinne wurden (Siehe das Bild hier links unten.), ihre linken mittleren Vorderhirne (mPFCs),
direkt über ihren Nasenwurzeln, aber ebenfalls — entsprechend ihren angenommenen Gewinnchancen — zusätzlich aktiver wurden (Siehe das Bild hier links oben.)
Kurz und gut: Obwohl die stärkeren Aktivitäten der Naccs mit den anschließend von den Studenten berichteten freudigen Erregungen eng zusammenhingen, hingen die stärkeren Aktivitäten ihrer mittleren Vorderhirne mit den Schätzungen ihrer Gewinnchancen eng zusammen. Der Nacc widerspiegelt also den gefühlten Teil eines erwarteten Glücks, und er unterstützt die Berechnungen im mittleren Vorderhirn. Das mittlere Vorderhirn widerspiegelt aber auch seine geschätzte Wahrscheinlichkeit, und fasst wahrscheinlich beide Teile des erwarteten Glücks einheitlich zusammen (Knutson, 2005, 2007). ... mehr.
Unser Shopping Center im Gehirn: „Soll ich das jetzt kaufen oder nicht?“
(Stanford, USA) Stellen Sie sich mal vor: Sie sind in einem Geschäft, betrachten eine Ware, die Sie
gerne haben wollen und überlegen sich: „Soll ich das jetzt kaufen oder nicht?
Was spricht dafür, was dagegen? Ist sie ihren Preis wert?“ Amerikanische Hirnforscher
von der Stanford University fanden im Januar 2007 zum ersten Mal heraus, wie unsere Kaufentscheidungen im Gehirn ablaufen.
Kaufen ist grundsätzlich die Kosten-/Nutzenabwägung einer Ware. Die Hirnforscher
fanden jetzt heraus, dass unsere Kaufentscheidung maßgeblich von drei Hirnregionen gelenkt wird:
1. Wollen wir die Ware haben, leuchtet unser Nacc heller auf.
2. Ist ihr Preis zu hoch, schaltet sich die Insula ein, eine Hirnregion im vorderen seitlichen Vorderhirn.
3. Unsere Kosten-/Nutzenabwägungen laufen im mittleren Vorderhirn, direkt über
unserer Nasenwurzel, ab (Knutson, 2007). ... mehr.
(London) Serotonin
ist nicht nur der Botenstoff, der uns ständig, innen wie außen, durch und durch
vor zu starken Angstgefühlen und Niedergeschlagenheit schützt, sondern hält auch unsere emotionale Ausgeglichenheit, Gelassenheit und Unbekümmertheit aufrecht und ist unentbehrlich dafür, dass wir
zufrieden (und glücklich) sein können.
Dank Serotonin sind wir weniger anfällig für Stress, innerer
Unruhe, Unbehagen, Besorgnis und Leid und
können in stressigen Situationen gelassener bleiben. Wir sind ganz allgemein emotional
ausgeglichener, gelassener, ruhiger, unbefangener, unbesorgter, unbekümmerter und
zufriedener mit uns und unserem Leben (Tang, 2009). Wer nicht genug Serotonin in seinen
Serotonin-Synapsen hat kann dies alles nicht gut genug.
Kenner der Materie wie Glückswissenschaftler, Hausärzte, Psychotherapeuten und Fachärzte für Psychiatrie
und Psychotherapie (Psychiater) können ein Lied davon singen. ... mehr.
Zwei Glücksökonomen = drei Meinungen: Sie gehen von lebensfremden Annahmen
aus.
Die bekanntesten in der Glückswissenschaft herumfummelnden Wirtschaftsprofessoren — die mehr als 30
Jahre nach der Entstehung der Glückswissenschaft noch schnell auf den fahrenden Zug aufgesprungen sind, beharrlich Irrtümer wiederkäuen, moderne Glücksmythen verbreiten und ihren Senf zur Mehrung unseres Glücks unbedingt abgeben müssen — sind:
- Richard Easterlin, der Namensgeber des falsifizierten
„Einkommen-Glücks Paradox“
oder
„Easterlin Paradox“ (USA),
- Richard Layard in seinem Buch: Die glückliche Gesellschaft: Kurswechsel für Politik und Wirtschaft (2005),
- David Blanchflower (USA),
- Andrew Oswald (England),
- Bruno Frey von der Universität Zürich und
- Alois Stutzer von der Universität Basel in seinem Interview mit der SUEDDEUTSCHEN ZEITUNG.
- Nicht der Rede wert sind ein italienischer Professor für Volkswirtschaftslehre von der Universität Milano-Bicocca,
- ein Schweizer Fachhochschul-Professor und
- ein deutscher Fachhochschul-Professor für Volkswirtschaftslehre desselben Coleurs.
Diese gern genannten
Glücksforscher, meist aber nur ökonomische Zufriedenheitsforscher sind so
nutzlos und überflüssig für die Steigerung unseres Glücks und Wohlbefindens wie die angeblichen „Fünf Wirtschaftsweisen“ für mehr Wirtschaftswachstum, weniger Arbeitslosigkeit
und Verhinderung der Finanzkrise 2008. Das konnten sie nie, können sie nicht und
werden sie niemals können.
Alles was sie können ist falsche Prognosen (= „Prophezeiungen ohne Gewähr“)
zu veröffentlichen.
Mit seiner Meinung steht das IFG München nicht allein, sondern befindet sich in allerbester Gesellschaft: „Die Führungselite der deutschen Wirtschaft, Verwaltung und Politik misstraut den Ökonomen in Sachverständigenrat und Wirtschaftsforschungsinstituten.“ Das ergab eine Umfrage des Wirtschaftsmagazins Capital unter 533 Spitzenpolitikern, Unternehmenschefs und Behördenleitern, darunter 21 Minister und Ministerpräsidenten, 32 Leiter von Bundes- beziehungsweise Landesbehörden sowie 79 Vorstände und Geschäftsführer von Unternehmen mit mehr als 20.000 Mitarbeitern. Dem Capital Elite Panel zufolge haben 70 Prozent der deutschen Top-Entscheider nur noch wenig bis gar kein Vertrauen in die Ratschläge der Volkswirte. Unter unseren Spitzenpolitikern ist das Misstrauen mit 80 Prozent am größten, bei den Top-Managern sind es 67 Prozent (Capital, Heft 10, vom 23. Sept. 2010).
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Glück ≠ Zufriedenheit. Zufrieden zu sein genügt nicht um glücklich zu sein,
weil wir bei den Beurteilungen unserer Zufriedenheit oder unseres Glücks
verschiedene Informationsquellen anzapfen und sie aus ihnen her- und
ableiten. Zufriedenheit und Glück sind weder gleichwertig, noch so ziemlich ein
und dasselbe — wie diese gern genannten Glücksforscher, tatsächlich aber nur
Glücks-, meist nur Zufriedenheitsökonomen, irrtümlich stur seit Richard Easterlin,
1974, (Zufriedenheit = Wohlbefinden = Glück = subjektives Wohlbefinden =
Wohlfahrt = Nutzen) behaupten —, sondern Zufriedenheit und emotionales
Wohlbefinden sind theoretisch und empirisch wiederholt bewiesen unterscheidbar
und gehen nur um die 50 bis 70 Prozent
mittel- bis sehr eng miteinander Hand in Hand einher (Diener 1984, 1994, 2009d, 2010a, 2010b; Lucas, 1996; Lyubomirsky, 1999; Strobel, 2006,
Kahneman, 2010, 2012). ... mehr
Harvard, USA) Die zwei Facetten der Depression
Wie jeder, den es angeht weiß, hat die Gemütsstörung Depression zwei Facetten. Heute wissen wir, dass eine biochemische Ursache der chronisch
niedergedrückten Stimmung, leichten, mittelschweren und schweren Depression nicht nur
die chronisch niedergedrückte Stimmung, sondern zu wenig angenehme Gefühle wie Wollen, Mögen, Lust, Interesse (med.: Anhedonie,
„Ich kann nicht oder schlecht wollen.“), Vorfreude, Motivation, Freuden aller
Art, einschließlich flüchtigen Glücksgefühlen sind.
Chronisch leicht, mittelschwer und schwerdepressive Menschen leiden, weil sie lust-, antriebs-, motivations-, interesse-, kraftlos, zu müde und freudenleer sind und in ihrem mittig oberen Vorderhirn — naturgegeben darauf aufbauend — trübsinnige, hilf- und hoffnungslose Gedankengänge ablaufen (müssen). Innerhalb der ersten 300 Millisekunden, vor Beginn ihrer automatisch von selbst ablaufenden, sie quälenden Gedanken, ist eine biologische Ursache ihres Leids ihre Schwierigkeit oder gar totale Unfähigkeit sich normal gut genug fühlen
zu können. Das kann ihr Gehirn (Zentralnervensystem) von Beginn an nicht.
Alle mentalen Störungen sind
medizinisch präzise Gehirnstörungen, genauer gesagt: Störungen von
„Nervenschaltkreisen“,
die mit Gehirnstimulations--Methoden der Neurologie (Nervenheilkunde) behandelt
werden können (Insel, 2013). Entgegen den starken Wirksamkeits- und
Sicherheitsberichten bestehen in Deutschland immer noch sowohl unter Ärzten, als
auch Patienten viele Missverständnisse über die hoch wirksam elektronische
konvulsive (krampfhafte) Depressionstherapie (EK'T).
Die EKT ist nicht nur sicher und hochwirksam bei schwerer
behandlungsresistenter Depression, sondern auch bei anderen ernsthaften mentalen
Gehirnstörungen (z. B. Parkinson-Krankheit). Sie ist eine
Gehirnstimulations-Therapie, welche die direkte Berührung oder Aktivierung des
Gehirns mit Elektrizität, Magneten oder Implantation (med.: Einpflanzung)
beinhaltet. Für Patienten, die behandlungsresistent gegen die am häufigsten
angewandten Behandlungsmethoden sind, ist die EKT oft die letzte und beste
Hoffnung. ... mehr
Neue Medikamente mit Doppel- und Dreifach-Wirkansätzen und -stoffen zur Behandlung dieser teils genetisch veranlagten, neuro- und
molekularbiologischen Entwicklungsstörung, Funktionsstörung
und Fehlfunktion des Gehirns sehr gut erforschter innerzellulärer Kinasen von Nervenzellen
im Hirnstamm, Mittel- und Vorderhirn finden Sie, wenn Sie hier klicken. Doch die Zukunft der medikamentösen Therapie liegt woanders.
Heute weiß man, dass ein zu niedriger Serotoninspiegel allein noch keine
Depression erklärt. „Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) erhöhen den
Serotoninspiegel innerhalb weniger Stunden. Wenn dies das Wirkprinzip wäre,
sollte sich die Stimmung der Patienten sehr schnell verbessern", sagt Peter Gass
vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim. Das ist jedoch nicht
der Fall. Die Wirkung tritt erst nach Wochen ein und auch nur bei etwa 60 Prozent der Patienten. SSRIs
bekämpfen Depressionen also nur sehr indirekt. Aber wie genau?
Falls Antidepressiva erfolgreich sind, regen
die neuronale Plastizität an - das heißt, die Fähigkeit von Nervenzellen,
neue Verknüpfungen zu bilden und damit flexibel auf äußere Signale zu reagieren.
Depressionsforscher setzen deshalb ihre Hoffnung auf ein
Medikament, das sehr viel direkter die Plastizität anregt: Ketamin.
Das Narkotikum wird schon lange in der Anästhesie und bei der Schmerzbehandlung
verwendet. Im Jahre 2006 zeigten Wissenschaftler
vom National Institute of Mental Health in den USA erstmals in einer
systematischen Studie, dass es auch als Antidepressivum wirkt.
Ketamin führt zur Ausschüttung von Glutamat an den Synapsen - ein weit
verbreiteter Botenstoff im Gehirn, der bei der neuronalen Plastizität von
fast allen Nervenzellen eine wichtige Rolle spielt. „Ketamin hat viel
Potenzial, es wirkt schnell und effektiv - auch bei depressiven Patienten,
die auf andere Antidepressiva nicht ansprechen und als behandlungsresistent
gelten", meint Ronald Duman von der Yale University School of Medicine in
New Haven, Connecticut. Noch ist Ketamin nicht zur Behandlung von
Depressionen zugelassen, denn es fehlt an klinischen Studien. Es wird
dennoch in manchen privaten Kliniken off label angeboten.
„Für viele behandlungsresistente Patienten ist Ketamin schon heute der
Weg aus der Depression. Aber es gibt auch noch Potenzial zu
Weiterentwicklung", sagt Peter Gass. Denn Ketamin hat Nebenwirkungen. Es kann
psychotrope Effekte auslösen, hat eine dissoziative Wirkung und ist daher
auch als Rauschdroge bekannt. „Nun gilt es, neue Substanzen zu entwickeln,
die zwar die antidepressive Wirkung von Ketamin beibehalten, die
Nebenwirkungen aber minimieren", erklärt er. Dazu muss man erst mal
sehr genau verstehen, wie Ketamin im Gehirn wirkt. „Die Wissenschaft hat hier
enorme Fortschritte gemacht" und dennoch ist es noch ein
weiter Weg.
Vor 30 Jahren warb Eli Lilly damit, der Depression durch ein
Anheben des Serotoninspiegels zu begegnen. Heute weiß man, dass das zu kurz
gegriffen ist. Forscher haben nun einen anderen Mechanismus im Blick - die
Plastizität. Aber damit sind noch lange nicht alle Rätsel gelöst. „Wir sind noch
ziemlich weit davon entfernt, zu verstehen, wie das Gehirn funktioniert und was
bei psychischen Krankheiten genau falsch läuft", sagt Christoph Turck vom
Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München. Das Wunderheilmittel, das in
neuronale Prozesse so eingreift, dass es Depressionen ursächlich behebt, wird es
noch lange nicht geben.
Wie alle chronischen Krankheiten ist Depression unheilbar, aber behandelbar.
Man kann
sie in den Griff bekommen, sich an sie gewöhnen und mit ihr leben.
Antidepressiva sind keine Wunderpillen, aber sie helfen vielen Betroffenen
zumindest etwas. Sie wirken nicht wahnsinnig gut, aber sie wirken, besser als
Placebo und insbesondere bei schwereren
Depressionen. Und sie sind einigermaßen verträglich (Cipriani,
THE LANCET, 2018).
Damit Sie die Qualität Ihrer Informationsquellen über die
wirksamsten Methoden zur Behandlung einer leichten, mittelschweren oder
schweren Depression gut abschätzen können, stellen Sie Ihrem
Informanten die drei folgenden einfachen, aber knallharten Fragen:
1. „Handelt es sich bei den Informationen, wie in der Medizin- und
Arzneimittelforschung zwingend erforderlich, um eine evidenzbasierte
Depressionsbehandlungsmethode mit Studie für Studie wiederholt bewiesener
Wirksamkeit, oder nur um eine nicht evidenzbasierte, allgemein üblich hohle Meinung?“
2. „Wie viele Nobelpreisträger für Medizin arbeiteten oder
arbeiten derzeit beim Herausgeber Ihrer Infos?“ [Beste Antwort: „Am National Institute
of Mental Health in Bethesda, Maryland, USA, arbeiteten oder arbeiten derzeit
mehr als 10 Nobelpreisträger für Medizin, die weder ihre Zeit, Grips noch Geld verschwenden,
um hohle Behauptungen und übliche Meinungen zu veröffentlichen.“]
... mehr.
3. „Über wie viele Milliarden Dollar Jahresbudget verfügten oder verfügen Ihre
Informationsquellen jährlich für neue Forschungsergebnisse? Einfacher gefragt:
Wie viel Geld gibt ihre Informationsquelle jährlich für
evidenzbasierte Fortschritte in der psychotherapeutischen oder medikamentösen
Behandlung von Depressionen aus?“ Die beste Antwort auf diese Frage ist: Die Jahresbudgets des
National Institute of Mental Health (NIMH) waren:
2007: 1,402 Milliarden Dollar,
2008: 1,413 Milliarden Dollar,
2009: 1,454 Milliarden Dollar,
2010: 1,493 Milliarden Dollar
2011: 1,540 Milliarden Dollar
2012: 1,402 Milliarden Dollar,
2013: 1,426 Milliarden Dollar,
2014: 1,437 Milliarden Dollar,
2015: 1,463 Milliarden Dollar,
2016: 1,548 Milliarden Dollar.
Das NIMH ist die weltweit höchst angesehene Autorität für die
Behandlung mentaler Krankheiten und empfiehlt amtlich den internationalen Goldstandard und Königsweg zur Behandlung von Depressionen,
nämlich eine evidenzbasierte Kombinationstherapie. Eine Kombinationstherapie ist
eine:
Kombination aus Tabletten-Behandlung + Kognitiver
Verhaltenstherapie
(auf Deutsch: erkennender Neubewertungs- und Neubeurteilungstherapie)
Die Frage für welche Behandlungsmethode ein Betroffener
zugänglicher ist, ist ein wichtiger Maßstab zur Bewertung. Denn die Therapie, zu
der er sich mehr hingezogen fühlt, wird er auch machen, da wird er dabei bleiben
und die wird auch wirken. Bei
„leichten“ depressiven
Episoden ist das auch genau der Weg, den die Therapie-Leitlinien empfehlen: Der
Betroffene entscheidet gemeinsam mit dem Psychologischen Psychotherapeuten oder
Arzt, ob eine Psychotherapie mehr Sinn macht als eine medikamentöse Behandlung.
Grundsätzlich muss man aber sagen, dass die Auswahl der wirksamsten Therapie
keine Entweder-oder-Entscheidung ist. Es ist die Kombination, die die
Wirksamkeit ausmacht. Dies gilt sowohl für die Psychotherapie, medikamentöse
Behandlung, als auch für ergänzende therapeutische Maßnahmen, wie etwa unsere 15
evidenzbasiert glückssteugernden Maßnahmen. Was man sicher weiß: Wenn die
Depression ein mittleres oder schweres Ausmaß erreicht hat, ist die
Kombinationstherapie am sinnvollsten. Das ist wissenschaftlich mehrfach
bewiesen.
Psychotherapie betreiben kann ein jeder. In Deutschland bezahlen die
Gesetzlichen Krankenkassen aber nur die Behandlung durch einen Psychologischen Psychotherapeuten oder Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie (Psychiater). Einige
Private Krankenkassen bezahlen aber auch eine Behandlung durch einen Heilpraktiker für Psychotherapie.
Neben diesen evidenzbasierten Behandlungsformen existiert aber noch eine
Unmenge esoterischer, teils bizarrer Psycho-Techniken, und viele esoterische
Heilsbringer tummeln sich auf dem Psycho-Markt: Apostel und Seminar-Anbieter des „Positiven Denkens“, Schamanen und Gurus, die ihre Anhänger in Channeling, Feng Shui, Wu Wei oder in der tantrischen Kunst des Hodenatmens unterweisen wollen.
Hier unsere kleine Auswahl aus mehr als 300 Angeboten: Aktualisierungstherapie, Anthroposophisch orientierte Psychotherapie, Aqua-Energetik, Aromatherapie, Astrologische Psychotherapie, Atemtherapie, Aura-Healing, Aura Soma, Avatar-Training, Bach-Blütentherapie, Bewegungstherapien wie Tai Chi, Qui Gong, Yoga oder Wu Wei, Bioenergetik (Körperübungen zur Selbsterfahrung, blockierte Körperenergie freilegen), Biosynthese, Core-Energetik,
Edelsteintherapie, Eidetische Psychotherapie, Ermutigungstherapie, EST-Training, Familienstellungen,
Farbentherapie, FROHNATUR® Mood Tonic, Funktionale Psychotherapie, Gestalttherapie, Hakomi,
Hoden-atmungstherapie, Initiatische Therapie, Kinesiologie, Loslassen-Therapie,
Logotherapie (von griech.: logos = Sinn) und Existenzanalyse gemäß Viktor Frankl, Massagetherapie, Märchentherapie,
Mentale Resonanztherapie, Mind Machines, Musiktherapie, Mutual-Need-Therapie, Poesietherapie, „Positives Denken“, Primärtherapie, Provokative Therapie, Psychodynamische
Kurztherapie, Psycho-Imaginationstherapie, Psycholyse, Psychosynthese, Radix-Training, Rebalancing, Rebirthing, Recall-Therapie, Reflextherapie,
REIKI, Rolfing, Schamanistische Therapien, Silva Mind Control, Systemische Familientherapie, Tibetan Pulsing, Transaktionsanalyse, Transzendenztherapie, Urschrei-Therapie …
Für die meisten Besucher dieser Webseite ist aber – Gott sei Dank!
– Psychotherapie nicht erforderlich, damit sie sich wohler fühlen und
glücklicher werden können. Alles, was sie tun müssen ist enge
zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen, aufrecht zu erhalten oder zu
verbessern und ihre Freizeit mit Leuten zu verbringen, die sie mögen und von
denen sie gemocht werden. Falls dies alles nichts nützt, kann man immer noch mit
einer Psychotherapie beginnen. Am zuverlässigsten hilft Ihnen ein Psychologischer
Psychotherapeut oder Facharzt für Psychotherapie und Psychiatrie (Psychiater), sowie die von ihm verschriebenen
Pillen (Siehe hier oben.) ... mehr.
(San Francisco, USA) Die Angst ist der direkte
natürliche, allzeit bereite Gegenspieler und Widersacher unseres Wohlbefindens
In Deutschland weitgehend unbekannt ist die biologische Tatsache,
dass innerhalb der ersten 0,3 Sekunden der naturgegebene Gegenspieler, Verhinderer
und Störenfried
unseres Glücks und Wohlbefindens die Angst
ist. Wenn sie kommt, weicht das Glück sofort auf der Stelle.
Die Angst — das lebensnotwendige (und giftigste) aller Gefühle — und ihre
ganze verwandte, Angst beladene Brut an unangenehmen Gefühlen wie Ängstlichkeit,
ängstliche Befürchtungen, Grübeln, Kummer und Sorgen, Gehemmtheit, Kontaktprobleme,
Schüchternheit und alle fünf Angststörungen blockieren nicht nur
innerhalb der ersten 300 Millisekunden den Aufbau aller angenehmen
Gefühle und Stimmungen,
einschließlich der Glücksgefühle, sondern hemmt,
stört und behindert uns auch noch anschließend ständig daran, uns
dauerhaft wohler
zu fühlen, glücklicher zu werden und ein glücklicheres Leben zu haben. ...
mehr.
Angststörungen sind die am häufigsten vorkommenden mentalen Störungen. Zu ihnen gehören:
1. die Panikstörung (unerklärliche Angstanfälle und Panikattacken),
2. die Generalisierte Angststörung (ständige Sorgen darüber, dass etwas Schlimmes passieren könnte),
3. die speziellen Phobien wie Spinnen-, Höhen-, Platz- oder Flugangst,
4. die Sozialphobie (Angst, von anderen Menschen abschlägig beurteilt zu werden), einschließlich der zu großen Prüfungsangst, sowie eine Rede vor anderen Leuten halten zu müssen, ...
mehr,
5. und die zwanghaften Verhaltensstörungen wie Waschzwang.
In den letzten Jahren wurden in der Behandlung von Angststörungen große
Fortschritte erzielt. Dabei wurden wirksamere Psychotherapiemethoden und
Medikamente entwickelt. Die besten Bücher zum Start einer Selbsthilfe, die Ihnen das IFG München wärmstens empfehlen kann,
sind Das Angstbuch von Prof. Dr. med. Borwin Bandelow, Facharzt für Neurologie, Psychiatrie
und Leiter der Angstambulanz an der Uniklinik Göttingen
und Ängste überwinden,
herausgegeben von der STIFTUNG WARENTEST. Wenn Sie auf den gewünschten
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