Dodo Bird-Archiv
der unsinnigsten Behauptungen über das Glück
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Zitat
Kommentar des IFG Münchens
4. 10. 1996
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Aktuell Erbgut-Untersuchung bei Zwillingen
DAS GLÜCK IST EIN GEN
Kein Kommentar. Jeder deutsche Hilfsschüler weiß, dass das totaler Quatsch ist, den nur die Bild-Zeitung schreiben kann.
Dezember 2005
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„Die 100 glücklichsten Menschen
Die ersten 25
1. Papst Benedikt XVI. (78)
2. Dieter Bohlen (51)
3. Jose Carreras (58)
4. Bill Clinton (59)
5. Arthur Cohn
6. Der 14. Dalai Lama (70)
7. Steve Fossett (51)
8. Thomas Gottschalk (55)
9. Jette Joop (37)
10. Angela Merkel (51)
11. Demi Moore (43)
12. Ronaldinho (25)
...“
Kein Mensch der Welt weiß, wer die 100 glücklichsten Menschen sind, kein Nobelpreisträger, kein amerikanischer Professor, ganz zu schweigen von einem deutschen Professor, auch das IFG München nicht und die naiven Journalisten der Bild-Zeitung schon gar nicht (aber gut genug für ihre gutgläubigen Leser.)
Januar 2006
PSYCHOLOGIE HEUTE
„Die Balance des Glücks
Warum wir positive und negative Gefühle brauchen“
Alle ernstzunehmenden
Glückswissenschaftler wissen schon seit mehr als 30 Jahren, dass das Glück aus einem
Übergewicht der angenehmen über die unangenehmen Emotionen, Gefühle und Stimmungen besteht und das Verhältnis nicht 1 : 1 (= Balance), sondern mindestens 2 : 1 ist. Selbst Leute mit einem Übergewicht von mehr als 3 : 1 oder 4 : 1 haben nicht die geringsten Probleme damit, dass sie mehr als 80
Prozent ihrer Zeit angenehme und weniger als 20 Prozent ihrer Zeit unangenehme
Gefühle haben und sehr glückliche Menschen sind.
Februar 2006
Psychologe Stefan Grünewald in seinem Buch „Deutschland auf der Couch“
„Den Mut zum wirklichen Leben können wir wiedererlangen, wenn wir die lebensfeindlichen Glücks-, Perfektions- und Coolness-Ansprüche unserer Kultur in Frage stellen und umgestalten.“
Nach der neuesten und weltweit größten Studie über das Glück der Nationen mit 82 beteiligten Ländern sind
fast alle südamerikanischen (außer Peru) und die wohlhabenden westlichen Länder die glücklichsten. Fast alle Glücksforscher vertreten auch die herrschende Meinung, dass der Einfluss der Kultur auf das Glück ihrer Menschen groß ist. Die „lebensfeindlichen Glücks-, Perfektions- und Coolness-Ansprüche unserer Kultur in Frage zu stellen und umzugestalten“ ist also stockfalsch und direkt kontraproduktiv. Aber gut genug für Stephan Grünewald, seinen Verlag und seine gutgläubige Leser.
März 2006
Berliner Professor für Medienwissenschaft Dr. Norbert Bolz in seinem Interview mit der Illustrierten FOCUS,
Heft 10/2006, Seite 180
„FOCUS: Sie schreiben vom ,kathartischen Mehrwert' des Familienlebens. Worin besteht der? Bolz: Nun, ganz einfach darin, dass er zwei Schlüsselfragen beantwortet, nämlich: Wie werde ich glücklich? Und: Was ist der Sinn meines Lebens? Es gibt nicht das Glück, sondern - man lernt es gerade durchs Familienleben - sehr viele kleine Glücksmomente, an denen man konkret mitarbeiten kann.“
Seit Jahrzehnten weiß die Glückswissenschaft sicher und genau, dass es das Glück gibt. Vielleicht sollte Herr Professor Dr. Bolz ein bisschen mehr arbeiten und studieren,
bevor er seine hohle Straßenmeinung veröffentlicht (aber gut genug für
Berlin und Deutschland.)